Artikel in der PNP

"Mister Weißbier" war der Star der Messe

Bei den Automatisierungstagen wurde die Leistungsfähigkeit von Robotern dargestellt

 

"Mister Weißbier", so wollen wir den Roboter-Kollegen einmal taufen, war der Star bei den Automatisierungstagen der RILE-Group Deggendorf in der Graflinger Straße. Der zitronengelbe Computerarm schwenkte aus, schnappte sich ein bauchiges Glas, schob es unter den Zapfhahn und schenkte ein. Kellner-Kollegen werden deshalb zwar nicht vor Neid erblassen, weil Dreiviertel des Glases Schaum waren. Trotzdem war die Vorführung beeindruckend. Schon bei der Hannover-Messe war dieser Roboter ein Blickfang für die Besucher, erzählt Peter Radlsbeck, der Geschäftsführer der RILE-Group.

Die Atuomatisierungstage fanden am Donnerstag und Freitag, 19. und 20. Juli 2001, statt. Dabei zeigte die RILE-Grop zum einen, was Roboter in der Lage sind zu produzieren. Freilich wurden zum anderen auch Neuheiten präsentiert. Roboter verbindet man ja gemeinhin mit der Rationalisierung von Betrieben und dem Wegfall von Arbeitsplätzen. Doch so will der Unternehmensführer Peter Radlsbeck diese Aussage nicht stehen lassen.

Denn mit diesen Maschinen können schwere und unangenehme Arbeiten ausgeführt werden, was dem Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer diene. Die werden laut Radlsbeck von Routinetätigkeiten entlastet und können so für höherwertige Tätigkeiten weiterqualifiziert werden. Und die Herstellung von diesen Maschinen schafft natürlich auch Arbeitsplätze. Apropos Weiterqualifikation: Der Mangel an Fachkräften ist auch ein Thema bei der RILE-Group. Es fehlt an CNC-Zerspanungsmechanikern und Ingenieuren.

Der Schwerpunkt der dritten Deggendorfer Automatisierungstage lag bei der Automatisierung in der Kleinserienfertigung. Darüber wollte das Unternehmen die Messe-Besucher vor allem informieren. Auch bei kleineren Serien könne sich der Einsatz von entsprechenden Maschinen rentieren. Zu der zweitägigen Veranstaltung kamen Vertreter namhafter Firmen wie Audi, Siemens, DaimlerChrysler, Knorr-Bremse, Bulthaupt, Liebherr, EADS oder BMW.

Obwohl die Automatisierungstage am Donnerstag erst um 9.30 Uhr mit dem Empfang starteten, waren die ersten Gäste schom um 8.15 Uhr vor den Toren des Unternehmens in der Graflinger Straße.

Die RILE-Group, die inzwischen europaweit tätig ist, ist auf zwei Sektoren spezialisiert. Zum einen werden Teile und Module für regionale Abnehmer produziert. Zum anderen ist RILE Experte auf dem Gebiet der Fabrikautomation und dem Sondermaschinenbau.

Die Flaute der Wirtschaft bekommt auch das Deggendorfer Unternehmen schon zu spüren. "Der Dampf des letzten Jahre ist weg", sagte Radlsbeck zu unserer Zeitung. Beschweren kann er sich über die Aftragslage zwar noch nicht. Einen Blick über 2002 hinaus möchte er aber noch nicht wagen, sondern hofft auf ein Anziehen der Konjunktur, wie es von verschiedenen Experten für das dritte und vierte Quartal prognostiziert wird.

Vielleicht fällt ja auch ein Auftrag von BMW für RILE ab. Bekanntlich fiel die Standort-Entscheidung zu Gunsten von Leipzig. Und da könnte bei der Asschreibung auch ein lukratives Projekt für die Expreten aus der Donaustadt dabei sein.

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